Die geologischen Verhältnisse im Bereich des Geisbergs - Buch Seite 29
In der Nähe des talseitigen Ortsschildes von Schweighausen kann man linker Hand, also bergseitig, durch den Strassenbau aufgeschlossene Gesteinspartien sehen, die aus Gneis
bestehen.
Dieses Gestein gehört zu dem Grundgebirgssockel des Schwarzwaldes, der aus zwei verschiedenartigen Baueinheiten besteht, dem erwähnten Grundgebirgs-
sockel sowie dem darüber liegenden, wesentlich jüngeren Deckgebirge. Das sichtbare Gneisgestein am Strassenrand stellt den äusseren Rand der
Zentralschwarzwälder Gneismasse dar, die sich bis Karlsruhe erstreckt.
Wer denkt schon beim flüchtigen Anblick des Gneisgesteins neben der Strasse daran, in welch fern zurückliegender Zeit dieses Grundgebirge gebildet wurde.
Auf unserer geologischen Uhr vielleicht vor drei bis vier Stunden. Nicht übersehen darf man hierbei, dass die Entstehung des heute sichtbaren Gneisgesteins auf vielfältigen Umwandlungen durch
gesteinsbildende Vorgänge beruht (Vergneisung), die während der assyntischen Gebirgsbildung vor etwa 620 Millionen Jahren besonders intensiv verliefen.
Wie man festgestellt hat, konnten Gneise nur in tiefen Krustenbereichen der Erdhülle unter erhöhtem Druck und bei hohen Temperaturen gebildet werden. Wo also heute Gneise an der Oberfläche freiliegen, müssen einige tausend Meter von einst darüberliegenden Gesteinsserien abgetragen worden sein.
Über einzelne Achatfunde vom Geisberg - Buch Seite 77
Der Osterurlaub ging bereits zu Ende und wider alle Vernunft kehrte ich unmittelbar vor der Heimfahrt nochmals an die fundträchtige Stelle zurück. Plötzlich bemerkte ich am Hang über
mir ein Glitzern, das durch die abendlichen Sonnenstrahlen bewirkt wurde, die eine angebrochene Kristallfläche aufglänzen liessen.
Sofort durchzuckte mich der Gedanke, dass dies der Rest meines Amethystfundes sein musste. So war es schliesslich auch. Doch welch aufregende Überraschung erwartete mich bei dem Versuch,
den Fund zu bergen. Die angebrochene Kristallfläche gehörte zu einem aussergewöhnlich grossen Brocken, der noch tief im Hang steckte und erst mit Hilfe Dritter in mühseliger und
vorsichtiger Schärfarbeit geborgen werden konnte.
Nach Abschluss der anstrengenden Bergearbeiten lagen zahlreiche grössere und kleinere Teilstücke einer riesigen Achatgeode mit einer Druse aus Amethystkristallen vor mir, die stark von dem eisenoxydhaltigen, rötlichbraunen Erdreich verschmutzt waren und deren Aussehen nur erahnt werden konnte.
Ein tiefes Glücksgefühl erfüllte mich und mir wurde bewusst, dass ich in
meinem weiteren Leben einen solchen Fund vermutlich nicht nochmals erwarten könne.
Die Geisbergsammlung des Autors - Buch Seite 257
Heute erstreckt sich die Sammlung auf zwei Räume von jeweils 22 Quadratmetern mit insgesamt zehn Schränken und Vitrinen. Die Ausstellungsfächer umfassen zusammengerechnet eine Länge
von über 90 Metern unterschiedlicher Breite. Alle Fächer sind, fast zu dicht, mit Ausstellungsobjekten, den sogenannten Stufen belegt.
Nicht selten meine ich zu träumen, wenn ich die Fülle der ausgestellten Steine
und Mineralien betrachte und mich daran erinnere, welche Mühe es mir in jungen Jahren bereitete, allein die beiden ersten Schrankfächer zu füllen. Ich konnte
es kaum erwarten, weitere Funde einzuordnen und befürchtete lange, den Raum des einen Schrankes nicht auffüllen zu können, während heute gelegentlich
sogar die Sorge darüber anklingt, ob all die Stücke und vor allem die nächsten Neufunde überhaupt noch unterzubringen seien.